ChthoniC – Seediq Bale

Metal aus der asiatischen Gegend ist für uns Europäer immer etwas Besonderes – Black Metal, wie sich die Band nennt, erst Recht!

Die aus Taiwan kommenden ChthoniCs sind in Asien so etwas wie Pop-Stars der Metal-Szene. Als Gewinner von mehreren Preisen, unter anderem dem „Best Rock Group“ der Golden Music Awards, welcher vom taiwanesischem Präsidenten persönlich überreicht wurde, wollen sie 2007 nun auch Europa erobern. Das neu veröffentlichte Album „Seediq Bale“ soll ihnen dafür alle Barrikaden aus dem Weg sprengen – ob es was nützen wird, werden wir sehen.

Um eines gleich zu Beginn zu klären: Black Metal ist „Seediq Bale“ keiner! Ich bin zwar kein Freund von Metal-Schubladen, allerdings sollte man hier dennoch eine gewisse Kategorisierung schaffen, um sich vorstellen zu können, von welcher Musikrichtung die Rede ist. Schnelle, energiegefüllte Gitarrenriffs, komplexes Drumming, stark gewichtete Untermauerung durch das Keyboard, weiblicher Hintergrundgesang – das alles erinnert stark an bestimmte „New Wave Black-Metal“ Bands wie Cradle of Filth oder neuere Scheiben von Dimmu Borgir. An manchen Stellen wirkt diese Überfülle an verschiedenen Elementen, wie z.B. bei „Where the Utux Ancestors Wait“, zu überladen, fast schon erdrückend. Aber genug herumgemotzt – die Jungs und Mädels aus Taiwan haben sich bei ihrem neusten Werk „Seediq Bale“ viel Mühe gegeben und sind dabei ordentlich ins Detail gegangen. Textlich werden die 1000 vergessenen Jahre der taiwanesischen Geschichte wiederbelebt und selbst ihr Corpsepaint hat eine Hintergrundgeschichte. Basierend auf den Erzählungen der „8 Generäle“, welche sich vor Kämpfen immer bemalten, um die 8 Geister von Tao um Unterstützung zu bitten, haben ChthoniC ihre eigene Kriegsbemalung entwickelt.

Musikalisch wird, wie man bereits ahnen könnte, viel auf Atmosphäre gesetzt. Schnell und kompromisslos schlagen sich die Asiaten durch 9 energiegeballte Tracks – von „Progeny of Rmdax tasing“ bis zu „Quasi Putrefaction“ wird dem Metal-Fan keine Pause gegönnt. Die männlichen Vocals erinnern stark an einen Danni Filth und technisch müssen sich ChthoniC vor keiner europäischen Metal-Kapelle verstecken. Wer also auf Musik von Cradle, Children of Bodom oder neuere Alben von Dimmu steht, dem wird „Seediq Bale“ gefallen. Old-School

Veteranen des Black Metals werden allerdings keine Freude mit diesem Werk haben und sollten somit die Finger davon lassen!

Ob die Taiwanesen 2007 auch in Europa erfolgreich sein werden, ist schwer zu sagen. Man darf als gespannt sein…

Tracklist:

1. Progeny of Rmdax tasing

2. Indigenous Laceration

3. Enthrone

4. Bloody Gaya Fulilled

5. The Gods Weep

6. Where the Utux Ancestors Wait

7. Exultant Suicide

8. Banished into Death

9. Quasi Putrefaction

 

8/10 Points – reviewed by Agarr

official Website: http://www.chthonic.org


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